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Sechs Bürger:innen stören den Verkehr in Freiburg, um dringende Klimamassnahmen zu fordern

Freiburg, 22. Dezember 2023 – Heute um 16:50 Uhr versammelte sich eine Gruppe von sechs Bürgerinnen und Bürgern, die die Kampagne Renovate Switzerland unterstützen, im Herzen von Freiburg und störte absichtlich den Verkehr, um die Aufmerksamkeit auf die dringende Klimakrise zu lenken. Diese Aktion ist die letzte einer Reihe von Aktionen in der ganzen Schweiz, bevor das Jahr 2024 zu einem heissen Jahr wird.

Zitat von Adèle Bovard, 30 Jahre alt, Augenoptikerin, Freiburg:

„Seit ich mich über der Klimanotstand informiert habe, nutze ich jede freie Minute, um Alarm zu schlagen. Selbst an Weihnachten kann ich keine Pause machen, da die Klimakrise ihrerseits nicht aufhört. Im Gegenteil, alle wissenschaftlichen Informationen zeigen, dass sie sich beschleunigt, weil die Länder nicht die notwendigen Massnahmen ergreifen, um sie zu verlangsamen. Aber wie in jeder Demokratie wird die Regierung auf uns hören, wenn wir zahlreich genug sind, um zu demonstrieren und sie aufzufordern, uns zu schützen.“

Zitat von Riwal Leemann, 20 Jahre alt, Student der Erdwissenschaften, Freiburg:

„Ich bin heute bereit, mich in Gefahr zu begeben, um den Bundesrat aufzufordern, uns vor den ernsten Bedrohungen durch das Klima zu schützen – nicht nur für mich, sondern für alle. Die Schweizer Regierung hat nicht verstanden, was auf uns zukommt. Ich schlage Alarm, damit sie sich dessen bewusst wird, und zwar schnell, denn wir fahren geradewegs gegen die Wand. Ich möchte mein ganzes Leben lang mit meiner Familie in der Schweiz leben können, ohne Angst vor Überschwemmungen, Hitzewellen und Erdrutschen. Es ist heute die Pflicht des Bundesrates, den Klimanotstand auszurufen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen“.

Sechs besorgte Bürger:innen haben den Kreisel auf der Avenue de la Gare im Herzen von Freiburg vor den Augen vieler Passant:innen blockiert. Fünf von ihnen klebten ihre Hände an die Fahrbahn. Die Polizei traf 15 Minuten nach Beginn der Blockade ein und hatte ihren Einsatz eine Stunde nach Beginn der Aktion noch nicht beendet. Dadurch ergab sich die Gelegenheit für zahlreiche Gespräche zwischen den auf der Straße sitzenden Personen und den Passant:innen. Die sechs sitzenden Personen werden wahrscheinlich festgenommen.

Wie lange dauert es, bis es eine Schweiz ohne Schnee, Gletscher und Nahrung gibt?

Das Klima gerät durcheinander. Die Temperaturen steigen, der Wasserkreislauf verändert sich, die Eismassen schmelzen und die Ökosysteme werden gestört. Diese Störungen sind hauptsächlich auf unsere CO2-Emissionen zurückzuführen. In der Vorweihnachtszeit kann man nicht genug betonen, dass wir handeln müssen. Die Freiburger Voralpen, der Kanton Waadt und das Tessin sind besonders anfällig für Veränderungen in der Zuverlässigkeit der Schneedecke, was sich wiederum auf den Wintertourismus auswirkt. Ein Temperaturanstieg von 1°C gegenüber dem aktuellen Durchschnitt könnte zu einem Verlust von 35% der Skigebiete führen, bei 2°C zu einem Verlust von 47% und bei 4°C zu einem erstaunlichen Prozentsatz von 94%. Laut MeteoSchweiz deutet die aktuelle Entwicklung der Treibhausgasemissionen auf einen potenziellen Temperaturanstieg von 1,8 bis 3,3 °C im Winter und 2,3 bis 4,4 °C im Sommer bis zum Jahr 2050 hin. Seit 1971 hat sich die winterliche Schneesaison bereits von durchschnittlich 34 auf 22 Tage verkürzt. Freiburg und die Schweiz als Ganzes bereiten sich auf erhebliche klimatische Veränderungen vor, die das Leben aller ihrer Bürger:innen beeinflussen werden. Leider ist der Weihnachtszauber machtlos, um diesem Trend entgegenzuwirken. Stattdessen kann die Mobilisierung der Bevölkerung das Rad zurückdrehen, weshalb wir die Bevölkerung dazu aufrufen, sich uns anzuschliessen.

Die Schweiz braucht einen starken zivilen Widerstand. Es ist jetzt oder nie.

Dies ist ein kritischer Moment für unsere Sicherheit. Die Unterstützer:innen von Renovate Switzerland rufen ihre Mitbürger:innen auf, sich im zivilen Widerstand zu vereinen und Druck auf die Schweizer Regierung auszuüben, damit sie den Klimanotstand ausruft und als erste Sicherheitsmassnahme einen Notfallplan zur Renovierung aller Gebäude bis 2030 ausarbeitet. Die Aktion in der Stadt Freiburg war der Höhepunkt eines Jahres voller gewaltfreier Aktionen in der Schweiz, von der Blockade des Gotthards über die Verhaftung von Nicolas Presti bis hin zu der Störung eines Konzerts im KKL Luzern. Im Jahr 2024 werden noch grössere und zahlreichere gewaltfreie Aktionen folgen, solange der Bundesrat seine Bevölkerung nicht vor den Folgen des Klimazerstörung schützt.

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