Die Schweiz muss ihre inländischen Emissionen drastisch reduzieren: Fangen wir im Gebäudesektor an!
Schweizer Gebäude sind mit einem Anteil von einem Drittel die zweitgrösste Quelle inländischer CO2-Emissionen ©. Da die Reduktion dieser Emissionen mit heutiger Technologie und ohne Einbussen in der Lebensqualität umsetzbar ist, ist es sinnvoll, die Energiewende hier zu beginnen.
Der einfachste Weg zur Emissionsreduktion liegt im Gebäudesektor.
Zentrale Aufgabe ist der raschestmögliche Ersatz aller Öl- und Gasheizungen durch regenerative Heizsysteme (wie Wärmepumpen, Solarthermie oder Fernwärme) bei gleichzeitiger Verbesserung der Wärmedämmung. 2/3 aller Schweizer Gebäude werden aktuell noch mit Gas und Öl betrieben und sind daher von den Massnahmen betroffen ©.. Der Wandel hat bereits begonnen, verläuft aber viel zu schleppend und würde beim aktuellen Tempo 100 Jahre dauern ©.. Parallel dazu müssen auch die Emissionen aus der Bautätigkeit, die mindestens ein Drittel aller Gebäudeemissionen ausmachen, auf Netto-Null reduziert werden ©.. Dies bedeutet ein radikales Umdenken im gesamten Baugewerbe. Es dürfen nur noch Gebäude gebaut werden, die durch den Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und zirkulärer Bauverfahren eine Netto-Null-Bilanz während ihres gesamten Lebenszyklus nachweisen können. Es braucht daher einen sofortigen, nationalen Notfallplan, der das aktuelle Sanierungstempo um das Zehnfache beschleunigt. Die Sanierungen müssen sozial gerecht und ohne Mehrkosten für die Mieter:innen gestaltet werden.
Alle profitieren von diesen Massnahmen
Mit den Emissionen sinkt auch die Abhängigkeit von menschenrechtsverachtenden und instabilen Regionen und Regimes©. Zahlreiche sinnstiftende Arbeitsplätze und Lehrstellen werden geschaffen ©, die allgemeine Gesundheits- und Lebensqualität steigt, die Heizkosten sinken©. Die notwendigen Technologien sind bereits vorhanden. Nichts spricht gegen diese Massnahmen. Es mangelt nicht an Geld, sondern einzig an politischem Willen.
Act Now !
10 Punkte Plan zur Gebäudesanierung
1) Sofortiges Verbot von neuen fossilen Heizungsanlagen.
2) Verbot des Betriebs von Gebäuden mit fossilen Heizsystemen nach 2030.
3) Verbot des Betriebs von Gebäuden mit Holzheizungen nach 2030©.
4) Ein sofortiges Moratorium für den Bau neuer Gebäude (mit Ausnahme von Gebäuden, die während ihres gesamten Lebenszyklus eine Netto-Null-Bilanz nachweisen können)©.
5) Ein sofortiges Moratorium für den Abriss bestehender Gebäude ©.
6) Städtische Verdichtung mit erhöhter Flächeneffizienz (35 statt 50 m2/Person). Damit kann die wachsende Schweizer Bevölkerung im bereits bestehenden Gebäudebestand untergebracht werden ©.
Verbesserte Wärmedämmung wo immer notwendig ©.
8) Beschleunigter Ausbau von Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen auf bestehenden Infrastrukturen.
9) Autofreie Stadtplanung (der Grossteil des Betons wird in Parkgaragen verbaut)©.
10) Die Sanierungen müssen sozial gerecht und ohne Mehrkosten für die Mieter:innen gestaltet werden.