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Mehr als 2 Milliarden Menschen werden bis 2100 unmenschlichen Temperaturen ausgesetzt sein

14. Das ist die Zahl der Menschen, die in Italien bei den Überschwemmungen von noch nie dagewesenem Ausmass in der Region Emilia-Romagna ums Leben gekommen sind. Insgesamt wurden 14’000 Menschen evakuiert, 400 Strassen wurden zerstört und in der Region gab es 280 Erdrutsche.

38,8°C. Dies ist der absolute Temperaturrekord, der in Spanien jemals in einem April erreicht wurde. Die Menschen in Andalusien sind mit einer beispiellosen Trockenheit konfrontiert, wobei die Temperaturen bis zu 16 Grad über den Durchschnittswerten für die Jahreszeit liegen. In der Region Extremadura mussten mehr als 700 Menschen evakuiert werden, weil die Brände ausser Kontrolle geraten waren.

Italien, Spanien, Kanada, Indien, Marokko, Vietnam: Die Liste der Klimakatastrophen ist lang und jeden Tag werden es mehr. Eine neue Studie zeigt, dass ein Drittel aller Menschen Ende des Jahrhunderts in Regionen mit unmenschlichen Temperaturen leben könnte. In Anbetracht dieser Aussichten gibt es zwei Möglichkeiten: resignieren, den Kopf in den Sand stecken und so tun, als ob nichts wäre, oder aktiv werden und das Problem angehen.

In der Schweiz haben sich rund 120 Personen Renovate Switzerland angeschlossen. Sie sind zwischen 16 und 78 Jahre alt und bereiten gewaltfreie Aktionen vor, die in den nächsten Wochen und den ganzen Sommer über stattfinden werden. Einige sind bereit, sich verhaften zu lassen, andere widmen ein paar Stunden ihrer Zeit für Arbeiten im Hintergrund. Jeder Mensch kann seinen Platz finden und auf seine Weise beitragen, so wie Martin, der sich in diesem Newsletter vorstellt. Wieder andere spenden regelmässig. Alle sind von einer Sache überzeugt: dass der Klimanotstand eine Frage des Überlebens ist. Und dass wir gemeinsam und der Gewaltfreiheit verpflichtet eine enorme Macht haben.

Ich schliesse mich der Bewegung an

Bern, Zürich, Genf, Fribourg, Lugano: In der ganzen Schweiz organisieren die lokalen Communities von Renovate regelmässig Informationsabende und Treffen. Hier haben Sie die Gelegenheit, den Menschen, die sich für gewaltfreie Aktion entschieden haben, ein Gesicht zu geben, Fragen zu stellen, zu diskutieren und mehr über die verschiedenen Aktionsformen und die geplanten Aktionen zu erfahren – und das alles in einer herzlichen und offenen Atmosphäre. Die nächsten Treffen:

🔶ZÜRICH: Informationsabend jeden Montag von 19:00 bis 21:00 Uhr, Geroldstrasse 31.
🔶GENF: Informationsabend am 31. Mai von 19.00 bis 21.00 Uhr, l’Almacèn.
🔶ONLINE: Informationsabend jeden Mittwoch von 19.00 bis 21.00 Uhr. Anmeldung hier
🔶FRIBOURG: Erfahrungsbericht von Tom, Diskussion, Pizza am Samstag, 3. Juni, 16.30-18.30 Uhr, Centre Fries.
🔶BERN: Informationsabend am Montag, 12. Juni, 19.00-21.00 Uhr, Pfarrei Dreifaltigkeit, Rägebogehuus.
🔶LUGANO: Informationsabend Mittwoch, 14. Juni, 19.00-21.00 Uhr, via Luganetto 1.

Nichts wird den zivilen Widerstand fürs Klima aufhalten

Am vergangenen Mittwoch führte die Polizei in Deutschland eine gross angelegte Aktion gegen die „Letzte Generation“, die Schwesterkampagne von Renovate Switzerland, durch. Mehr als 170 Polizist:innen durchsuchten 15 Wohnungen von Sympathisant:innen und Arbeitsräume im ganzen Land im Rahmen einer Untersuchung wegen „Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Organisation“. In der Schweiz wurden diese Hausdurchsuchungen von einigen Politiker:innen unterstützt, angefangen mit Thierry Burkart, FDP-Präsidenten.

Die Unterstützung gegen diese Repressionswelle liess nicht lange auf sich warten: Innerhalb weniger Tage sammelten die deutschen Nachbarn über 300.000 CHF an Spenden. Tausende von Menschen nahmen an Demonstrationen im ganzen Land teil. Und die UNO unterstützte die Bürger:innen, die sich in der Bewegung engagieren, öffentlich.

Diese Reaktionen zeigen: Trotz der zunehmenden Repression werden die Aktionen des zivilen Widerstands weitergehen, solange die Regierung ihre Verantwortung nicht wahrnimmt. Denn angesichts der Klimakrise ist gewaltfreie Aktionen die fairste und legitimste Massnahme, die es gibt.

Ich unterstütze gewaltfreie Aktionen

Begegnung mit: Martin, 53 Jahre


Ich bin Martin, 53, Vater von drei Kindern, zwei davon schon länger erwachsen. Ich bin Angestellter und arbeite Teilzeit im Büro. Im Oktober 2022 besuchte ich einen Infoabend von Renovate Switzerland und lernte mehr über zivilen Widerstand und dessen Erfolge in der Vergangenheit. In der Folge setzte ich mich näher mit den Themen Klimakrise und ziviler Widerstand auseinander.

Ich begann dann auch, Renovate bei administrativen Arbeiten zu unterstützen und so meinen Respekt für die Aktionsformen auszudrücken. Die Blockade vor dem Gotthardtunnel war meine erste Aktion, wobei meine Aufgabe dabei klar definiert war: Deeskalation. Auf der Strasse war ich dann doch überrascht, in welch kurzer Zeit Menschen nicht nur in grossen Zorn geraten, sondern auch bereit sind, Gewalt anzuwenden. Kurz: Es war sehr wichtig, die Menschen aktiv anzusprechen, damit sie ihren Ärger nach Möglichkeit verbal äussern würden.

Ansonsten bin ich einfach ein Mensch wie viele andere, die der Klimakrise mit einer gewissen Zukunftsangst zuschauen müssen und auf ihrer Ebene zu handeln versuchen.

Fühlen Sie sich auch manchmal hilflos und würden Sie gerne mehr tun? Schliessen Sie sich Martin an

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