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Medienmitteilung – Renovate Switzerland lädt den Bundespräsidenten zum Gespräch über die thermische Sanierung ein

Der Bundespräsident gibt der Schweiz eine Führungsrolle in Rahmen einer neuen internationalen Konferenz zum Thema „Gebäude“ und dessen Bedeutung für die Sicherung des Überleben künftiger Generationen gegenüber dem Klimawandel. Die Sympathisanten von Renovate Switzerland laden ihn dazu ein, sich parallel zu den langfristigen Überlegungen in Davos, über dringende konkrete Massnahmen auszutauschen.

  • Vom 14. bis 16. Januar fand in Davos eine Konferenz der europäischen Kulturminister statt, die zur Lancierung der Davos Baukultur Allianz führte. Die Konferenz fand auf Einladung von Bundespräsident Alain Berset statt, und die Schweiz wird in den nächsten fünf Jahren das Sekretariat der Allianz führen.
  • In der heutigen Zeit ist eine qualitativ hochwertige Baukultur wichtiger denn je. Ohne sie kann es keine nachhaltige Entwicklung geben„, verkündete Bundespräsident Alain Berset in seiner Eröffnungsrede. Laut ihm, so die Pressemitteilung des Bundesrates, „ist die Förderung einer qualitativ hochwertigen Baukultur für eine rasche Energiewende unerlässlich„. 
  • Für die Sympathisanten von Renovate Switzerland ist es ermutigend, dass Alain Berset sich so früh in seiner Präsidentschaft für die Reduzierung der Emissionen von Gebäuden und für die Zukunft der Baukultur im Allgemeinen einsetzt. Im vergangenen Oktober gaben sechs von 10 Personen in der Schweiz an, sie wünschten sich, dass der Bundesrat die thermische Sanierung von Gebäuden zu seiner Priorität macht. Jedoch reichen die konkreten Massnahmen des Bundes in diesem Bereich derzeit nicht aus, damit die Schweiz ihre im Pariser Abkommen festgelegten Klimaziele erreichen kann.
     
  • Zitat von Anaïs Tilquin, 30, ehemalige Forscherin an der ETH Zürich und Mitglied der Kampagne Renovate Switzerland: „Ich freue mich, dass die Schweiz in der Davos Baukultur Allianz die Führung übernommen hat. Aber wie können wir glaubwürdig sein, angesichts unseres Rückstands bei der Einführung sinnvoller Massnahmen? In unserem Land gibt es eine Million sanierungsbedürftige Gebäude, und es gibt noch keinen ernsthaften Plan, um die nötigen Arbeitskräfte auszubilden. Die Dringlichkeit ist so gross, dass in den letzten Monaten Dutzende von bisher unbescholtenen Bürgern die Hauptverkehrsachsen des Landes besetzt haben. Wir würden uns gerne mit Alain Berset über dieses Thema austauschen und hoffen, dass er positiv auf unsere Einladung antwortet.“

Dringliche Sanierung: Die Bürgerproteste in Europa zahlen langsam aus

  • Seit eineinhalb Jahren gibt es in ganz Europa Bürgerproteste, die Notfallpläne für die Renovierung von sanierungsbedürftigen Gebäuden fordern. Diese Mobilisierungen bringen nun Bewegung in die Sache.
  • In England legten die Bürger der Kampagne Insulate Britain im September und Oktober 2021 wiederholt die Londoner Ringstrasse lahm. Sechs Monate später nahm Labour die Gebäudesanierung als „nationale Aufgabe“ in ihr Wahlprogramm auf, während die Johnson-Regierung einen Plan zur Priorisierung des Themas ankündigte (ein Plan, der beinahe „Insulate Britain“ geheissen hätte).
  • In Frankreich machte die Kampagne Dernière Rénovation von sich reden, indem sie ab April 2022 wiederholt die Pariser Ringautobahn lahmlegte, bevor sie sich auf den Rest des Landes ausbreitete. Sechs Monate später, im Oktober 2022, stimmte die Nationalversammlung für die Bereitstellung von zusätzlichen 12 Milliarden Euro für die thermische Sanierung, eine Massnahme, die von der Regierung sofort energisch zurückgewiesen wurde. Diese Geste veranlasste mehrere Abgeordnete, am nächsten Tag gemeinsam mit den Unterstützern von Dernière Rénovation eine Strasse zu besetzen.
  • In der Schweiz stellen die Sympathisanten von Renovate Switzerland fest, dass die Aktionen im Jahr 2022 die thermische Sanierung von Gebäuden fest in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt haben. Alain Berset hat sich nun vor der Europäischen Gemeinschaft verpflichtet, bei diesem Thema eine führende Rolle zu übernehmen. Renovate Switzerland feiert somit einen wichtigen Etappensieg und erwartet einen Aktionsplan vom Bundesrat.

Kontakt

Cécile Bessire, +41 79 727 99 29, [email protected]

Mehr informationen:

  • Pressemappe: Link
  • Fotos und Videos der Aktionen: Link

Renovate Switzerland ist eine zivile Widerstandskampagne und Mitglied des A22-Netzwerks. Die Mobilisierungsarbeit, die Ausbildung und die Kommunikation werden zu 70% durch Spenden von Privatpersonen und zu 30% durch den Climate Emergency Fund finanziert.

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