Die wichtigsten Daten

Am 19. März 2022 haben zwei Unterstützer der Kampagne einen Brief an Frau Sommaruga übergeben. In diesem richten sie ihre Forderung an die Frau Bundesrätin und teilen ihr mit, dass sie sich friedlich auf die Straßen des Landes setzen werden, um die Forderung zu untermauern. “Wir tun dies nicht, um Sie als politische Entscheidungsträgerin zu tadeln, sondern um unserer gesamten Gesellschaft den Alarm- und Hilferuf zukommen zu lassen, den zu tragen unsere bürgerliche Verantwortung von uns verlangt. Wir tun dies in einem tiefen Verständnis von Demokratie, das uns dazu aufruft, für das Gemeinwohl zu handeln.”.

Die Kampagne begann am 11. April 2022. Zwei Wochen lang blockierten 18 Personen vier Hauptverkehrsachsen in Lausanne, Genf, Bern und Crissier und lösten damit eine landesweite Debatte über die Gebäudeisolation aus. Simonetta Sommaruga selbst positionierte sich zu der Forderung von Renovate Switzerland. In einem Brief an die Kampagne sagte sie: “Für mich ist es unbestritten, dass Handlungsbedarf besteht und dass die Schweiz beim Klimaschutz vorwärts machen muss. Der Bundesrat hat deshalb ein neues C02-Gesetz in die Vernehmlassung gegeben. Mit dem neuen Gesetz stellt der Bundesrat allein bis 2030 rund 4 Milliarden Franken bereit, um alte Öl- und Gasheizung zu ersetzen und die Gebäude zu sanieren.”

Für die Unterstützer/innen von Renovate Switzerland sind diese Versprechen jedoch immer noch ungenügend, weil sie keine Antwort auf die aussergewöhnlichen Umstände und die existenzielle Bedrohung durch die Klimakrise geben.

Die Bevölkerung glauben zu lassen, dass diese Maßnahmen ausreichend sind, ist eine Lüge über das Ausmaß der Gefahr, der die Menschen ausgesetzt sind. Die physische Realität sagt uns, dass das, was wir in den nächsten 2 bis3 Jahren tun, die Zukunft unseres Landes bestimmen wird. Jede Verzögerung ist gleichbedeutend mit der Zerstörung dessen, was uns lieb und teuer ist.

Ende April 2022 haben die Sympathisanten der Kampagne eine Blockadepause angekündigt,um dem Bundesrat Zeit zum Nachdenken und zum Handeln zu geben. Im Sommer führten sie mehrere Aktionen durch, um die Behörden an ihre Pflicht zu erinnern: Im Julistrichen sie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation orange an, am 1. Augustunterbrachen sie Frau Sommaruga bei ihrer Ansprache in Freiburg. Mitte September klebten sich mehrere Personen an berühmten Schweizer Landschaftsgemälden im Kunstmuseum von Lausanne und im Kunsthaus Zürich.

Trotz dieser Erinnerungen erhielten sie keine substanzielle Antwort des Bundesrates. Die Unterstützer von Renovate Switzerland sind bereit, jede notwendige, gewaltfreie Aktion zu unternehmen, um ihren Kindern und Enkelkindern ein Leben in einer gerechten Welt mit Würde und Integrität zu ermöglichen.

Im Oktober werden sie auf den Strassen und Autobahnen des Landes zurückkommen. Sie laden alle ein, die von der Entschlossenheit, dem Mut und dem grundlegenden Nutzen solcher Aktionen berührt sind, sich ihnen anzuschliessen. Wie Antonio Guterres anlässlich der Veröffentlichung des IPCC-Berichts im April 2022 sagte:

«Klimaaktivisten werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt, obwohl die wirklich gefährlichen Radikalen die Länder sind, die die Produktion von fossilen Brennstoffen steigern. […] Wir stehen in der Schuld der Jugend, der Zivilgesellschaft und der indigenen Völker, denn sie waren es, die die Alarmglocken läuteten und die herrschende Klasse zur Rechenschaft zogen. Wir müssen auf ihrer Arbeit aufbauen, um eine Bewegung von unten zu schaffen, die unmöglich zu ignorieren sein wird.»

«Das ist jetzt. Es liegt an uns. Es ist unsere Verantwortung, zu handeln und den Weg aus dieser Lüge und der kollektiven Verzweiflung zu weisen. Wenn wir es nicht tun, wird es niemand an unserer Stelle tun.»

Die Wirkung

In der Schweiz sind rund 70 Personen, Bürger und Bürgerinnen aus verschiedenen Lebensbereichen und mit unterschiedlichen Erfahrungen an der Organisation der Kampagne beteiligt. Am Anfang der Kampagne waren es vier Personen. Unter den 70 Personen haben sechs von ihnen bereits ihre Arbeit oder ihr Studium aufgegeben, um sich ganz der Organisation des zivilen Widerstands in der Schweiz zu widmen.

«Ich habe keine andere Möglichkeit mehr, ich habe nichts mehr zu verlieren. Wenn ich jetzt nicht alles gebe, werde ich mich in zehn Jahren, wenn die Klimakrise meine Familie trifft, nicht mehr in den Spiegel schauen können.»

Die erste Welle von Aktionen im April 2022 führte zu fast 150 Presseartikeln. Trotz begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen ist es den Sympathisanten von Renovate Switzerland innerhalb weniger Wochen gelungen, eine nationale Debatte über die Energieeffizienz von Gebäuden und die Klimakrise anzustossen.

Zudem wurde die Kampagne von zahlreichen Politikern und Wissenschaftlern unterstützt, darunter Julia Steinberger, Balthasar Glättli, Antonio Hodgers und Olivier Feller.

Ein internationaler Netzwerk

Die Kampagne von Renovate Switzerland ist Teil eines internationalen Netzwerks des zivilen Widerstands.

Angesichts der unleugbaren Untätigkeit ihrer Regierungen stehen gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz und auf der ganzen Welt auf und richten eine Forderung des gesunden Menschenverstands an ihre Behörden: klar, einfach und realisierbar. Der erste, dringende und unerlässliche Schritt, um eine katastrophale Erwärmung der Temperaturen zu begrenzen. Um diese Forderung voranzutreiben und die Zerstörung all dessen, was ihnen lieb und teuer ist, zu verhindern, werden sie auf friedlichem Wege alles tun, was notwendig ist: Sie werden stören, sich verhaften lassen und ins Gefängnis gehen.

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